37. Jahrestagung - November 2022 Ändern wir uns?! Klimakrise, Körperpsychotherapie und Veränderungsprozesse

Ändern wir uns?!
Klimakrise, Körperpsychotherapie und Veränderungsprozesse
Tagungsleitung
Elmar Battenberg
Matthias Hoheisel
Gabriele Martin
Petra Saltuari
Vorträge
Prof. Dr. Christoph Nikendei
Klima, Körper, Psyche
Lea Dohm
Klimakrise im Behandlungszimmer – was kommt da auf uns zu?
Inhalt
Die wissenschaftliche Faktenlage zum Klimawandel ist erdrückend. Die verheerenden Folgen für Mensch und Natur bestimmen unsere Nachrichten. Auch die weltweiten Protestbewegungen für den Klimaschutz finden eine beachtliche mediale Aufmerksamkeit. Die Anpassungen unseres Lebensstils bleiben jedoch unzureichend, um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Das Wissen um langfristige Folgen für Mensch und Natur sowie die resultierende Veränderungsbereitschaft fallen auseinander.
Wir wollen uns mit dieser Tagung der Arbeitsgemeinschaft für Funktionelle Entspannung auf die Suche nach Ursachen für diese mangelnde Anpassungsbereitschaft machen. Was lässt uns an unseren klimaschädlichen Verhaltensweisen festhalten? Was unterscheidet die Gefahr des Klimawandels dabei von anderen Gefahren, an die wir uns anzupassen bereit sind?
Mit der Methode der FE–Körperpsychotherapie fragen wir dabei gleichzeitig nach den Ressourcen dafür persönliche Haltung und eigenes Verhalten zu verändern. Wie können wir körpernah Sicherheit dafür gewinnen, uns den Anpassungsprozessen zu stellen? Wann und wo erspüren wir Vitalisierung und Freude bei der tastenden Suche nach Neuem?
Wir freuen uns auf einen interdisziplinären Dialog mit Vortragenden aus Arbeitsfeldern im Bereich von Pädagogik, Umweltschutz, Beratung und Therapie. Dabei knüpfen wir mit der Jahrestagung 2022 einerseits an die langjährige Tradition der Arbeitsgemeinschaft mit sehr praxis- und körpernahen Workshops an. Darüber hinaus freuen wir uns darauf, mit einem Fishbowl-Plenum am Sonntag Veränderungspotentiale auch in unserer gemeinsamen Arbeit zu erproben. Wie gewohnt werden wir auch im Rahmen von ganztägigen Vorkursen Einführungs- und Vertiefungsseminare in die Methode der FE anbieten.
36. Jahrestagung - November 2021 Zwischenleiblichkeit - online zwischen Experimentierfreude und Trauer -

Zwischenleiblichkeit
mit Funktioneller Entspannung erfahren und gestalten
– online zwischen Experimentierfreude und Trauer –
Tagungsleitung
Sabine Buntfuss
Ingrid Herholz
Verena Lauffer
Ute Martens
Vorträge
Prof. Dr. Thomas Fuchs
Zwischenleibliche Resonanz: wie wir Gefühle teilen
Verena Lauffer
Pränatale Ursprünge von Zwischenleiblichkeit
Sabine Buntfuss
Die Wirksamkeit der therapeutischen Haltung in der Arbeit mit Kindern: Herzenssprache
Inhalt
Zwischenleiblichkeit ist ein ursprüngliches menschliches Erleben und die Grundlage für die Entwicklung von Beziehung. Nonverbal verständigen sich unsere Körper miteinander in Sekundenschnelle über alle Sinneskanäle und es kommt zu Abstimmungen, Resonanzvorgängen und Synchronisationen. Diese Kommunikation findet überwiegend intuitiv und unbewusst statt; ihr Medium ist die Körpersprache, über die Stimmungen, Gefühle und Bedürfnisse vermittelt werden. Im Kontakt zum*zur Anderen erleben wir uns zum Beispiel „berührt“, „warm ums Herz“, „gelähmt“ oder „beflügelt“. Marianne Fuchs sprach von „lebendig machender Gegenseitigkeit“.
Während der Vorbereitung unserer Tagung hat das Thema durch die Corona-Pandemie unerwartete Aktualität erhalten; wir mussten aus Rücksicht aufeinander Abstand halten und haben dabei leibhaftig erfahren, wie sehr wir auf mitmenschliche Zuwendung und Austausch angewiesen sind. Die psychischen Folgen der Krise werden in die Tagung einfließen.
Mit Funktioneller Entspannung (FE) können wir spüren, was der*die Andere auslöst und was das Eigene bleibt. Indem wir gemeinsam den zwischenleiblichen Raum gestalten, verändern wir uns und etwas ungeplantes Neues kann entstehen. Der Körper ist dabei nicht nur wechselseitig Resonanzorgan, sondern auch Ort selbstregulativer und transformativer Prozesse, die Entwicklung ermöglichen.
Bei der Tagung sollen die besonderen Möglichkeiten der FE im Mittelpunkt stehen. Durch die pandemiebedingte Notwendigkeit, dies nun virtuell zu realisieren, ist es eine besondere Herausforderung, in Plenum und Kleingruppen Raum für lebendige zwischenleibliche Erfahrungen zu schaffen. Wir bewegen uns dabei zwischen Experimentierfreude und Trauer.
In den Vorträgen wird ein Bogen gespannt von den phänomenologischen Konzepten zu Resonanz und Gefühlen bis zu den pränatalen Erfahrungen von Zwischenleiblichkeit und weiter zur Integration der Leibebene in die pädagogische und therapeutische Haltung bei der Arbeit mit Kindern.
In den Workshops wenden wir uns verschiedenen Aspekten der Zwischenleiblichkeit mit den Kern-Kompetenzen der FE zu: Arbeit mit Berührung, auftauchenden Impulsen, Halt und Grenzen, dem Rhythmus und der Entspannung der therapeutischen Funktion.
35. Jahrestagung - November 2020 FE Online

FE Online
Austausch über Erfahrungen mit Funktioneller Entspannung in Onlineformaten
Im ersten Jahr von Corona entschloss sich die A.F.E. die Tagung in den virtuellen Raum zu verlegen. Kaum jemand hatte Erfahrung mit körperpsychotherapeutischer Erfahrung im Format von Videokonferenzen.
Die Teilnehmenden näherten sich gemeinsam den folgenden Fragen:
- Geht Funktionelle Entspannung online?
- Was sind Schwierigkeiten, wo zeigen sich möglicherweise Vorteile?
- Worauf können / sollten FE-Anleiter*innen achten?
34. Jahrestagung - November 2019
Am Puls der Zeit
Von Lebens- und Körperrhythmen

Tagungsleitung
Prof. Thomas Loew
Dr. phil. Beate Leinberger
M.Sc. Inés Reiners
Das Tagungsprogramm zum Download (pdf)
Der Tagungsflyer zum Download (pdf)
Vorträge, Erfahrung und Podiumsdiskussion
Dr. med. Alfred Lohinger, Wien ( www.lebensfeuer.com)
Was unser Herzrhythmus über unser Leben erzählt
Dr. med. Antoni Lang, Hannover
Unser Atemrhythmus – was er uns über uns verrät und wie wir ihn nutzen können.
TaKeTiNa – Experience mit Frank Rihm
Heiligenfeld Kliniken, Bad Kissingen
Podiumsdiskussion mit der A.F.E.–Faculty
„Rhythm is it“: wie Marianne Fuchs den Puls der heutigen Zeit wahrnehmen, verstehen, benennen und deuten würde.
Workshops
Zu den Inhalten der Tagungsvorträge und Themen rund um den Rhythmus wie Stimme, Gesang, aber auch organ–struktur–bezogen, wie das Zwerchfell („Rhythmusfell“ als leiblicher Emotionskonservator), oder der Selbstfürsorge, den Lauf des Lebens, Therapiezyklen etc.
Inhalt
„Dran bleiben“, „up to date“ sein, das klingt nach Action… doch eigentlich ist “Agency“ gemeint, das ur–menschliche Bedürfnis, handeln zu können nach eigenem Willen, dabei alles zu kontrollieren und die Konsequenzen absehen zu können, also das „Heft“, das Skript unseres Lebens „in der Hand haben“. Jedoch scheint es beim genaueren Hinsehen eher umgekehrt, der Zeitenlauf „pulst“ uns.
Auch wenn wir ganz begeistert und engagiert sind, oder gerade dann, leert sich aber auch unser energetischer Akku immer wieder unweigerlich; schneller noch, wenn uns vermeintliche oder reale Rückschläge auf unserem Weg behindern. Manchmal schmerzlich entdecken wir die Notwendigkeiten von Pausen, je belasteter wir sind, umso häufiger tun diese Not. Es gilt, diese aufzuwerten, vielleicht sollten wir nicht von „pausieren“ sondern „wieder aufbauen“ sprechen.
Auf unserer Tagung wird dazu der vierte Markenkern der Funktionellen Entspannung, die Arbeit mit dem Rhythmus, im Vordergrund stehen, natürlich nicht ohne Bezüge zu den anderen Themen Grenzen und Räumen und Halt und Haltung, beispielsweise bei der TaKeTiNa-Experience. Wir werden auch etwas über die wissenschaftlichen Hintergründe der Synchronisation innerer und äußerer Rhythmen hören und zwar über Ableitungen des Organs, das in unserem Körper als Synonym für den Puls an sich steht: Das Herz, aus einem ganz modernen Blickwinkel betrachtet – nach 30 Jahren Herzratenvariabilitätsforschung. In einem weiteren Vortrag erfahren wir wie sich in unserem Atemrhythmus unsere emotionale Befindlichkeit widerspiegelt. Es werden medizinische Hintergründe und alltagsrelevante Anwendungsmöglichkeiten dazu vorgestellt.
Auch die Musik wird nicht zu kurz kommen: Trommeln, Sprache und Gesang als Er–lebnis–raum … und damit sind wir wieder beim Zusammenklang der Perspektiven, dem Gefühl der eigenen Beständigkeit (man derselbe bleibt, auch wenn man sich ändert) – im Rhythmus der Zeit und nicht nur auf dem Kamm der „Pulswelle“.
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33. Jahrestagung - November 2018
Selbstoptimierung
Über den Umgang mit dem Körper in Zeiten der Effizienzsteigerung

Selbstoptimierung – geht es dabei um die als lustvoll, attraktiv und motivierend wahrgenommene Möglichkeit, Selbstwirksamkeit zu spüren oder um die eher als Zwang erlebte Forderung nach Anpassung an äußere Normen, denen die oder der Einzelne nicht zu genügen glaubt oder auch nie genügen kann? Geht es um den Wunsch nach sozialer Anerkennung und „Dazugehören“ oder um das möglichst effiziente Bestehen im Konkurrenzkampf? Ständig besser werden zu müssen oder zu wollen, versetzt den Menschen in eine Daueranspannung.
Der Körper steht bei den Selbstoptimierungspraktiken zwar im Zentrum, aber als ein „Vermessener“, d.h. ein vom eigenen Erleben entfremdeter Körper, der wie eine Maschine immer perfekter funktionieren soll. Körperfunktionen, die normalerweise nicht unmittelbar wahrnehmbar sind, können selbst im Sinne eines „Quantified Self “ überprüft werden. Dies bedeutet den Ersatz der verkörperten Selbstwahrnehmung durch Messwerte, die gezählt, verglichen und ausgewertet werden.
Im Rahmen der A.F.E. – Jahrestagung wollen wir dieses aktuell sehr kontrovers diskutierte Thema unter verschiedenen Aspekten beleuchten. Dabei wollen wir gesellschaftliche Faktoren sowie Unterschiede im Umgang mit Druck auf den weiblichen und den männlichen Körper aufzeigen.
Das Ziel unserer Tagung ist die Eröffnung eines offenen Diskussionsraums, unter dem Blickwinkel, wie Körperpsychotherapie, besonders eine körperwahrnehmungsfokussierte wie die Funktionelle Entspannung (FE), dazu beitragen kann, narzisstisch-selbstdestruktiven Tendenzen entgegenzuwirken, um einen freundlichen, körperbezogenen Selbst – Zugang zu ermöglichen.
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32. Jahrestagung - November 2017
Das Fremde in uns
Chancen der Körperpsychotherapie bei der Integration traumatisierter Menschen

Das Programm „Das Fremde in uns“ als Download (pdf)
Der Anfang unseres Lebens ist verbunden mit existenzieller Fremdheit: Wir müssen nach der Geburt atmen und essen, fremde und laute Stimmen ertragen, das Licht, die fremde Umgebung, unser eigener Körper mit seinen starken Bedürfnissen – alles macht Angst.
Sind wir willkommen und werden liebevoll behandelt, wandelt sich die Fremdheit allmählich in Vertrauen.
Den wichtigen Bindungspersonen gegenüber dürfen wir Trauer und Wut zeigen, ohne Angst, sie zu verlieren.
Durften wir das Willkommensein und die Erfüllung elementarer Bedürfnisse in der frühesten Lebenszeit nicht erleben, neigen wir in Belastungssituationen dazu, den Bezug zu unserem Körper zu verlieren: Wir spüren uns nicht mehr, werden ängstlich und skeptisch gegenüber allem „Fremden“ – das Fremde ist in uns …
Die aktuelle Migrationssituation konfrontiert uns mit dem Fremden, mit Menschen, die unsere Hilfe brauchen, deren Sprache und Kultur wir nicht verstehen. In der existenziellen Angst der Geflüchteten – die ganz ähnlich ist, wie unsere zu Beginn des Lebens – wird unsere eigene Fremdheit uns selbst und unserem Körper gegenüber schmerzhaft wachgerufen.
Bei dieser Tagung wird es um die Frage gehen: Wie kann Körperpsychotherapie eine Chance sein, sowohl den traumatisierten, geflüchteten Menschen adäquat zu helfen, als auch den oft sekundär traumatisierten und an Kommunikationsproblemen leidenden Flüchtlingshelfern, als auch anderen Traumatisierten – und nicht zuletzt uns selbst – die wir uns und den anderen so oft fremd sind …
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31. Jahrestagung - November 2016
Dem Schmerz entspannt begegnen
Funktionelle Entspannung (FE) in der Schmerztherapie

Dem Schmerz entspannt begegnen Funtionelle Entspannung (FE) in der Schmerztherapie (pdf)
Das Programm Die Bedeutung von Schmerzen hat in unserer Gesellschaft in den zurückliegenden Jahrzehnten rasant zugenommen. Der Umgang mit Akutschmerzen und chronischen Schmerzerkrankungen hat sich komplett gewandelt. Es steht inzwischen außer Frage, dass ihnen nur mit biopsychosozialen Therapiekonzepten in fachübergreifender Zusammenarbeit zufriedenstellend begegnet werden kann.
Die Funktionelle Entspannung (FE) wird seit Jahrzehnten erfolgreich zur Behandlung und Prävention von Schmerzen bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt. Als körperorientiertes und gleichzeitig dialogisches Verfahren ermöglicht sie die Förderung von Selbstwahrnehmung und Spannungsregulation, sie ist ressourcen- und lösungsorientiert.
Auf der Jahrestagung 2016 wollen wir uns mit den vielfältigen Möglichkeiten der Funktionellen Entspannung auseinandersetzen und diskutieren, welchen Platz sie in der Schmerzbehandlung einnehmen kann. Ausgehend von einem Vortrag über die aktuellen Grundlagen moderner Schmerztherapie werden wir uns mit dem Wissen beschäftigen, das in der FE nicht nur über Behandlung, sondern auch über Prävention von Schmerzen vorhanden ist, und dem in den Workshops ausführlich nachspüren. Darüberhinaus wollen wir Möglichkeiten der Integration und des Zusammenspiels mit anderen Fachrichtungen FE-gemäß erarbeiten.