07. bis 09. November 2025 in Nürnberg Die Informationen auf dieser Seite werden sukzessive erweitert

Ein Kleinod an Menschlichkeit –
praenatal fundierte Körperpsychotherapie und Pädagogik
in der Funktionellen Entspannung (FE)
Gnadenkapelle Maria Einsiedeln, Verena Lauffer, 1988
Tagungsleitung
Dipl.-Psych. Cornelia Gudden
Dr. med. Gabriela Kuhn
FA für Psychosomatik und Psychotherapie Verena Lauffer
Kreis der Teilnehmenden
Ärzt*innen, Psycholog*innen, Psychotherpeut*innen und Angehörige anderer therapeutischer, pädagogischer und beratender Berufsgruppen
Inhalt
Wir spüren von Anfang an.
Wir brauchen Mitgefühl für das kleine Wesen in uns und in jedem Menschen, den wir begleiten.
Die frühesten Erfahrungen von Menschlichkeit erleben wir schon von der Zeugung an. Praenatale Erfahrungen sind lebenslang in uns wirksam. Schwangerschaften und Geburten können mit erheblichen Ängsten und Stress einhergehen, die sich sowohl auf die Mutter sowie auf das ungeborene Kind auswirken können. Sie prägen die Entwicklung des Selbst und legen die Grundlage für späteres Verhalten. Die Zuwendung zu diesem frühen Erleben in Psychotherapie und Pädagogik kann zu einem erweiterten Verständnis für emotionale, psychische und körperliche Schwierigkeiten führen.
Die FE hat eine wunderbare Weisheit, sowohl im Aufspüren einverleibter Erfahrungen hilfreich zu sein, sich liebevoll scheinbar Störendem zuzuwenden, im Bemerken Not-wendiger Impulse, als auch im Entdecken zugrunde liegenden Potentials. In den Workshops werden diese Möglichkeiten erfahrbar.
Vorträge
Dr. Antonia Stulz-Koller – Unser allererstes Haus-Wenn unser Blick sich weitet – Ein Erkunden pränataler Erinnerungsmuster
Von der Zeugung an entwickelt sich das Ungeborene als wissender, mit seiner Umgebung in stetem Austausch lebender Mensch. Er macht ressourcenreiche und belastende Erfahrungen, die im Körpergedächtnis niedergeschrieben werden. In der Triade von Mutter, Vater oder dem Bezugspersonensystem und dem Kind erlebt das Ungeborene Glück und Unglück, Freude und Angst, Trauer und Wut.Blicken wir auf dieses unser aller erstes Haus!Aus dem psychotherapeutischen Alltag möchte ich Ihnen Fallvignietten rund um früheste Prägungen durch Schwangerschaft, Geburt und die Säuglingszeit und ihre Auswirkungen auf das aktuelle Alltagsgeschehen erzählen.In der Behandlung verschiedener Schwierigkeiten ist die Bewusstwerdung der vorsprachlichen, nur im Körper festgeschriebenen Erinnerungen hilfreich, weil sie oftmals in den Familien zu einer für alle spürbaren Reduktion der individuellen und interfamiliären Stressmuster führen und zu einer Verbesserung der emotionalen Befindlichkeiten im Hier und Jetzt. Die beim Erkunden der Erinnerungen gefunden Wörter werden zu kognitiven Orientierungshilfen im gegenwärtigen Alltag. Die Beziehungen zwischen den Kindern und den Eltern verändern sich dadurch und werden stabiler. Auch die Grenzen bedingt durch Ressourcen und die Belastungsfaktoren sollen angesprochen werden.Mit ein paar meiner Gedanken zur gesellschaftlichen Auswirkung, wenn die pränatale Zeit in unserem Denken selbstverständlicher geworden ist, möchte ich den Vortrag beenden.
Antonia Stulz-Koller, ist als Spezialärztin FMH für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie seit 1999 in eigener Praxis als Familientherapeutin mit Schwerpunkt körperorientierteTraumatherapie und Kleinkinderpsychiatrie in Zürich tätig. Seit 2016 etablierte sie mit Sandra Rumpel den Verein family-help und die baby-hilfe Zürich.
Prof. Sven Hildebrandt – Vision einer Beziehungsgeleiteten Geburtskultur
Die Geburt ist ein auf Erfolg ausgerichteter Naturvorgang. Von diesem Grundsatz war die Haltung der Menschen zur Geburt über Jahrtausende geprägt. Dennoch hat die menschliche Geburt gegenüber der Geburt anderer Primaten Besonderheiten, die ein besonderes Geburtsrisiko bedingen. Dies führte in der Zeit der Aufklärung zu einer grundsätzlichen Neubesinnung im Umgang mit der Geburt: Man sah in der Geburt ein potentiell gefährliches Ereignis, das nur durch medizinische Interventionen beherrscht werden kann. Die so genannte Medizingeleitete Geburtshilfe dominiert bis heute den Umgang mit der Geburt. Aber diese Sichtweise stößt zunehmend an Grenzen: die Geburt wird heute nicht mehr sicherer. Jedes dritte Kind wird in Deutschland per Kaiserschnitt geboren, jede fünfte Geburt wird künstlich eingeleitet. Es ist an der Zeit, über ein neues Narrativ der Geburtshilfe nachzudenken. Der Referent hat sich seit Jahren mit dieser Thematik eingehend befasst und stellt seine Überlegungen anschaulich und an vielen praktischen Beispielen dar.
Sven Hildebrandt ist Frauenarzt mit eigener Praxis in Dresden, gründete 1996 mit zwei Hebammen eines der ältesten und größten Geburtshäuser in Deutschland, Professur an der Hochschule Fulda, Zahlreiche Publikationen, Vortragstätigkeit, Past-Präsident der ISPPM
Dipl.-Psych. Cornelia Gudden
Veranstaltungsort
Ringhotel LOEW’S Merkur
Pillenreuther Straße 1
90459 Nürnberg
Anmeldung
ab 01.08.2025 unter
www.afe–deutschland.de
Anmeldeschluss: 30.10.2025
Tagungsgebühr
Für A.F.E. – Mitglieder:
Vorprogramm: € 100 | Tagung: € 170
Für NICHT-A.F.E. – Mitglieder:
Vorprogramm: € 120 | Tagung: € 200
Für StudentInnen:
Vorprogramm: € 50 | Tagung: € 100
Stipendium für Student*innen
Informationen ab 01.06.2025 auf der A.F.E.–Webseite
Anmeldeschluss: 13.09.2025
Informationen
Geschäftsstelle der A.F.E.
Bülowstr. 52/A6, 10783 Berlin
030-38106556 | info@afe–deutschland.de
www.afe-deutschland.de